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Investmentfonds 2013: Sparer haben über 900 Millionen Euro verschenkt - mindestens

Investmentfonds 2013: Sparer haben über 900 Millionen Euro verschenkt

Privatanleger haben im vergangenen Jahr über 30 Milliarden Euro neu in Investmentfonds investiert - und mindestens 930 Millionen Euro an Abschlussprovisionen gezahlt, die leicht hätten gespart werden können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Marktanalyse von AVL Finanzvermittlung. „Es gibt keine andere Geldanlage, bei der sich so einfach Abschlussprovisionen vermeiden lassen wie bei Investmentfonds“, sagt AVL-Chef Uwe Lange.

Der Branchenverband BVI hat vor kurzem das Netto-Mittelaufkommen bei Publikumsfonds mitgeteilt. Mischfonds flossen demnach 18,2 Milliarden Euro zu, Rentenfonds 8,8 Milliarden Euro, offenen Immobilienfonds 3,4 Milliarden Euro. Bei Aktienfonds sank das Netto-Mittelaufkommen den BVI-Angaben zufolge um 6,6 Milliarden Euro. Netto-Mittelaufkommen bedeutet: Von den Zuflüssen werden die Abflüsse durch Anteilsrückgaben abgezogen. Mindestens 30,4 Milliarden Euro wurden somit neu investiert - vermutlich aber noch deutlich mehr, weil im Börsenboomjahr 2013 sicher auch Aktienfonds-Anteile neu gekauft wurden, was aber „brutto“ nicht ausgewiesen wird.

Die AVL-Analyse:

  • Bei Mischfonds beträgt die übliche Abschlussprovision („Ausgabeaufschlag“ genannt) vier Prozent. Bei Anteils-Neukäufen von mindestens 18,2 Milliarden Euro (18.200 Millionen) in 2013 würde sich das Gesamtvolumen der Abschlussprovisionen rechnerisch auf mindestens 728 Millionen Euro belaufen.
  • Bei Rentenfonds beträgt die übliche Abschlussprovision drei Prozent. Bei Anteils-Neukäufen von mindestens 8,8 Milliarden Euro (8.800 Millionen) ergibt sich ein rechnerisches Gesamtvolumen an Abschlussprovision von mindestens 264 Millionen Euro.
  • Bei Immobilienfonds beträgt die übliche Abschlussprovision fünf Prozent. Bei Anteils-Neukäufen von mindestens 3,4 Milliarden Euro (3.400 Millionen) ergibt sich ein rechnerisches Gesamtvolumen an Abschlussprovision von mindestens 170 Millionen Euro.

Zusammen wären das 1.162 Millionen Euro an Abschlussprovisionen. „Bei Aktienfonds beträgt der übliche Ausgabeaufschlag ebenfalls fünf Prozent“, sagt AVL-Chef Uwe Lange. Unterstellt man also noch Neu-Zuflüsse in Aktienfonds, würde sich ein rechnerisches Gesamtvolumen von weit über 1,2 Milliarden Euro nur für Abschlussprovisionen bei Investmentfonds in 2013 ergeben.

Über 80 Prozent kaufen noch bei Banken, Sparkassen, Fondsgesellschaften

Zu berücksichtigen ist, dass Fondssparer bei Direktbanken in der Regel zumindest einen Rabatt auf den Ausgabeaufschlag erhalten, bei Discount-Vermittlern wie AVL Ausgabeaufschläge vollständig erstattet bekommen. Eine Studie der GfK-Marktforschung im Auftrag des BVI kam im Jahr 2010 aber zu dem Ergebnis, dass noch mehr als 80 Prozent der Fondsanteile bei Banken, Sparkassen oder direkt bei Fondsgesellschaften erworben werden (s. Tabelle). „Angesichts dieser Zahlen ist es eine realistische Annahme, dass nach wie vor bei mindestens 80 Prozent der Fondskäufe von Privatanlegern der volle Ausgabeaufschlag gezahlt wird“, sagt Uwe Lange. Somit dürften in 2013 mindestens 930 Millionen Euro Abschlussprovisionen nur für neue Fondsanteile geflossen sein.

Die Alternative ist der Kauf über den Discount-Finanzvermittler: Wer sich selbst informiert, etwa anhand der Fondsinformationen der Stiftung Warentest, und keine Beratung benötigt, kann z.B. bei AVL Finanzvermittlung rund 19.000 Fonds ohne Abschlussprovisionen ordern. Die Stiftung Warentest hat erst kürzlich in der Januar-Ausgabe des Magazins „Finanztest“ Fondsvermittler im Internet unter die Lupe genommen und kam zu dem Ergebnis: „Preiswerter geht es nicht.“

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Vertrieb Fondsanteile (Publikumsfonds) 
VermittlerAnteil in %*
Banken & Sparkassen69,70
Fondsgesellschaften12,50
Direktbanken11,30
Vermögensberater10,80
Versicherungsvertreter4,80
Sonstige4,00
  
* Quelle: GFK Finanzmarktpanel / BVI, Stand 2010, Mehrfachnennung möglich 

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Weitere Informationen:
AVL - Fonds ohne Ausgabeaufschlag

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