Die Bundesregierung hat Anfang 2023 eine Fokusgruppe eingesetzt, die die Reform der privaten Altersvorsorge prüfen soll. Diese Prüfung umfasste die Möglichkeit eines öffentlich verantworteten Fonds mit Abwahlmöglichkeit (Staatsfonds) und die Anerkennung privater Produkte mit höherer Rendite als Riester-Verträge, wie es z. B. das Konzept des BVI, das sogenannte Fondsspardepot, vorsieht.
Im Folgenden werden die Empfehlungen aus dem Bericht der Fokusgruppe zur Reform der privaten Altersvorsorge zusammengefasst:
- Ziel der Reform ist die Schaffung eines effizienten Angebots zur Lebensstandardsicherung im Alter für breite Bevölkerungsschichten mit ausreichender Sparfähigkeit.
- Eine einfache, transparente und gut erklärbare geförderte private Altersvorsorge ist anzustreben, wobei der Schwerpunkt auf einer leicht verständlichen Produktgestaltung und der Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung liegen sollte.
- Die Förderung sollte sich gezielt an untere Einkommensgruppen, Jugendliche, Eltern und Geringverdiener in der betrieblichen Altersvorsorge richten.
- Höhere Renditen in der Ansparphase sollten durch eine sachwertorientierte Kapitalanlage (z. B. Aktien, Immobilien) ermöglicht werden, wobei auf Garantien bei Fondsprodukten verzichtet werden kann.
- Niedrigere Kosten sind unabdingbar und eine Ausweitung des förderberechtigten Personenkreises auf Selbständige sollte geprüft werden.
- Ein erweitertes Zertifizierungsverfahren für förderfähige Altersvorsorgeprodukte sollte eingeführt werden, um qualitative und quantitative Kriterien zu berücksichtigen.
- Mehr Transparenz, Digitalisierung und unabhängige Beratung sind wichtig, um bessere Vorsorgeentscheidungen treffen zu können.
- In der Auszahlungsphase sollten mehr Flexibilität und höhere Auszahlungsbeträge ermöglicht werden, beispielsweise durch den Verzicht auf eine obligatorische Langlebigkeitsabsicherung.
- Die Weichenstellungen für die Reform sollten auch für den bestehenden Riester-Bestand gelten, wobei Änderungen nur im Konsens der Vertragspartner erfolgen sollten.
- Die Idee eines öffentlich verantworteten Fonds (Staatsfonds) mit Abwahlmöglichkeit fand in der Fokusgruppe keine Mehrheit.
Private Altersvorsorgeprodukte sollen künftig auf Garantien und Verrentung verzichten und die Auszahlungsphase flexibel gestalten können, was einen Paradigmenwechsel in der staatlich geförderten Altersvorsorge bedeutet.
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